Natur & Umwelt

Foto: Hans-Anno Pritzkow

Die Biologischen Stationen in NRW leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung von Tier- und Pflanzenarten durch konkrete Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sowie die Unterstützung des Landes NRW bei der Erstellung der Naturschutzberichte für die Europäische Union.

Heute arbeiten rund 40 Biologische Stationen als gemeinnützig anerkannte Vereine in ganz Nordrhein-Westfalen. Sie erfassen Tier- und Pflanzenarten, wertvolle Biotoptypen – und sorgen durch umfangreiche Angebote der Naturschutzbildung dafür, dass die Menschen in Nordrhein-Westfalen die Natur verstehen, schützen und erleben können.

Die Schwerpunkte der Arbeit der Biologischen Stationen liegen im Schutz von Flora und Fauna sowie ihrer vielfältigen und faszinierenden Lebensräume in Nordrhein-Westfalen. Dazu gehört nicht nur die unberührte „Wildnis“, sondern auch Äcker, Wiesen und Weiden, Obstwiesen, Wälder und Gewässer, Heiden und Moore.

In unserem Einzugsgebiet handelt es sich um die beiden Stationen Bonn und Rhein-Sieg in Eitorf (https://www.biostation-rhein-sieg.de/). Sie sind ähnlich wie andere öffentliche Bereiche über Trägervereine organisiert, aber finanziell staatlich abhängig (siehe Homepage).

Die Ausstattung ist aber nicht hoch genug, dass alle wünschenswerten Projekte umgesetzt werden können. So hat die Biostation Rhein-Sieg zwar Maschinen und 2 Schafherden im Naturschutzeinsatz (als 4-beinige Mitarbeiter). Ohne ehrenamtlichen Einsatz etwa von NABU, BUND oder anderen lokalen Naturschutzvereinen wären aber die meisten kleinen Gebiete nicht zu betreuen.

In Zusammenarbeit mit der Biostation Rhein-Sieg und vermutlich demnächst auch der Bonner Station (Gespräche laufen derzeit) wird auch der Alpenverein in diesem Kreis tätig werden.

Als erste Aufgabe sind wir dabei im Rahmen des Vertragsnaturschutzes einen Steinbruch bei Eitorf zur Pflege und Optimierung zu übernehmen. Es handelt sich um eine trockene Brache mit Gebüschen, Baumbestand und Grünland neben Offenbiotopen (Felsen und Rutschungsflächen aus Kleingeröll). Solche Bereiche sind äußerst interessant für wärmeliebende Tiere und Pflanzen, die oft spezialisiert sind auf einzelne Nahrungsarten, offene Bodenflächen oder schütteren Pflanzenbestand, wie er in landwirtschaftlich dominierten Flächen nicht mehr vorkommt. Natürlich fehlt in solchen Arrealen Düngung, Pestzide habe sie nie gesehen und die Strukturvielfalt bewirkt dann auch eine hohe Diversität an Arten (viele unterschiedliche Tiere und Pflanzen).

Und das ist ganau das, was unserer Natur zunehmend fehlt: neben der Klimakrise gibt es eine Diversitätskrise. Das bedeutet, dass immer mehr Arten aussterben – ökologisch gesehen fehlen im ökologischen Netz immer mehr Knoten, es wird löchrig. Und das sollte uns nicht egal sein, denn das Netz ist auch nötig um uns selber zu erhalten. Nur in diesem Netz aus zigtausenden Arten finden auch wir die Sicherheit. Wenn früher gedacht wurde, dass wir mit Maßnahmen aus der Chemie und Technik alles in Griff bekommen können, reift jetzt der Gedanke, dass das ein Irrweg ist.

Über Millionen von Jahren hat sich ein System etabliert, dass als solches Stabilität bringt, weil alles in Kreisläufen organisiert ist und alles innerhalb des Netzes in gegenseitiger Kontrolle abläuft.

Erst durch das Eingreifen des Menschen in dieses System kommt es zu zunehmendem Kontrollverlust, was dann durch weitere Eingriffe versucht wird zu kompensieren – oftmals mit mäßigem Erfolg. Selbst die Neophyten wie Springkraut oder Staudenknöterich werden wir nicht wieder los. Viren und Bakterien vermehren sich so gut wie selten, Resistenzen bedrohen uns massiv.

Nach diesem Ausflug in das ökologische Netzwerk möchten wir Euch alle auffordern, z.B. bei uns im Naturschutz mit zu machen, Naturschutz im Garten zu betreiben und möglichst natürlich gezogene Lebensmittel zu nutzen.

Wenn Ihr also daran Interesse habt, die Naturschutzarbeit der Sektion (etwa im Steinbruch am Sommerberg bei Eitorf) zu unterstützen, meldet Euch am besten bei einem der 3 Naturschutzreferenten der Sektion.

Unsere Aufgaben sind z.B. das Mähen der Brachen und einsammeln des Mähgutes, ggf. Eindämmen von Gebüschen nebst Freihalten von Offenflächen (etwa für Wildbienen).

Und ganz nebenbei macht die Arbeit in der Gemeinschaft auch noch richtig Spaß und wir lernen vermutlich eine Menge an Pflanzen und Tieren kennen.

Wir freuen uns auf Eure rege Beteiligung!


Aktuelle Veranstaltungen im Bereich Naturschutz sind hier zu finden.

Gerne könnt ihr auch per E-Mail mit uns Kontakt aufnehmen. Nutzt einfach das Kontaktformular.


Naturschutz-Team

Georg Gellert

Eberhard Nies

Hans-Anno Pritzkow (Hanno)